Aloe Vera Blatt mit Gel, produzierter Saft und Aloe Vera Gel aus der Tube

Im Bild: Aloe Vera Blattgel, produzierter Aloe Vera Saft und Gel aus der Tube

Das Blattgel aus der Pflanze

Mal wird von Aloe Vera Saft, mal von Aloe Vera Gel gesprochen. Gibt es da einen Unterschied? Wir erklären Dir in diesem Artikel, in welchem Kontext man von Saft und in welchem man von Gel spricht.

Zuerst einmal muss man sich die Pflanze an sich vor Augen führen. Sie hat große, spitz zulaufende, fleischige Blätter, in denen das sogenannte Aloe Vera Gel in seiner natürlichen Form gespeichert wird. Man spricht von „Gel“ da dieses Blattmark eine glibberig, schleimige und gelartige Konsistenz hat, wenn man es von der grünen Blattschale befreit.

Wenn man dieses Stück „Gel“ jedoch an der Luft ein paar Stunden trocknen lässt, weichen die „schleimigen“ Bestandteile und man quasi eine zwar noch wabbelige, aber doch auch feste Konsistenz. Das heißt, man kann es im Grund genommen nicht wie ein Gel im herkömmlichen Sinne behandeln und die Haut damit einreiben. Man müsste es jetzt erstmal zerstampfen oder noch besser mit Mixer oder mit dem Zauberstab pürieren. Was man dann erhält ist eine recht schleimige Angelegenheit und erinnert im ersten Moment von der Schlüpfrigkeit an Eiweiß. Diese zäh-schlüpfige Masse kann jetzt durchaus auf die Haut auftragen oder auch für die Herstellung z. B. von Cremes verwenden.

Irrtum vieler Verbraucher beim Aloe Vera Gel

Viele Verbraucher denken, wenn Sie ein Aloe Vera Gel in der Tube kaufen, dass dann darin das reine Gel aus diesem Blattmark so 1:1 verarbeitet wurde. Das stimmt aber inhaltlich nur zum Teil. Es wird zwar genau dieses gelartige Blattmark verwendet, aber man muss wissen, dass die gelartige Konsistenz erstmal wie oben beschrieben, geschreddert werden muss. Und da wir hier quasi ein reines Naturprodukt haben, das sehr schnell an der Luft oxidiert und auch zerfällt, kommt man um einen Haltbarmachungsprozess nicht herum, wenn man es nicht gerade für die selbstgemachte Naturkosmetik verwenden möchte. Also haben wir für beide Varianten folgende Prozesse

Schritte für für selbst gemachte Naturkosmetik
1. Entfernen der Blattschale
2. Sorgfältiges Entfernen grüner Blattreste (hier ist noch ein hoher Aloin-Gehalt drin)
3. Die Blattmark-Filets müssen zermahlen werden

… für die kommerzielle Verarbeitung geht es dann noch weiter
4. vom Aloin befreien
5. kurzes Erhitzen (empfohlen 70 Grad für 4-6 Sekunden)
6. Konservierung

Was man in letzterem Prozess erhält, ist ein reiner, 100%iger Aloe Vera Saft (quasi das verflüssigte Gel), vom Aussehen und von der Konsistenz vergleichbar mit Wasser.

Aloe Vera Gel aus der Tube

Was man dann als Aloe Vera Gel kaufen kann ist nichts anderes als der Saft, der wieder angedickt wird (meist mit Verdickungsmitteln wie Xanthan Gum). Hersteller, die auf Premium Qualität setzen arbeiten ausschließlich mit diesem Saft, der die Grundlage jedes Produktes bilden sollte. Egal ob Trinkgele, Sprays oder Pflegeprodukte wie Gesichtscremes. Grundlage ist immer der gewonnene Aloe Vera Saft.

Hersteller, die sparen wollen, nutzen Aloe Vera Extrakte, also Aloe Vera in Pulverform. Aus unserer Sicht kein Qualitätsmerkmal und nicht zu empfehlen. Hier stellen wir rein aus dem persönlichen Gefühl sowohl die Bioverfügbarkeit als auch den Wirkstoffgehalt infrage. Daher gilt wie bei so vielen Naturprodukten:

„Je näher das Endprodukt am ursprünglichen, natürlichen Zustand ist, desto besser.“

Verarbeitung ohne die Blattschale

Bei der heutigen Verarbeitung wird ausschließlich das Innere des Blattes verwendet – nicht die Schale. Es gibt viele Aufzeichnungen und einige Rezepte, in denen das ganze Blatt gepresst bzw. geschreddert wird, da auch diesen Bestandteilen heilende Kräfte zugesprochen werden. Aber damit wird dann auch das sehr bittere Aloin mit reingepresst. Aloin ist der natürliche Fraßschutz der Pflanze unter der Blattschale und gehört zu den Anthranoiden, die wiederum starke Laxantien (Abführmittel) sind. Der Gesetzgeber hat schon seit langem verfügt, dass Produkte aloinfrei sein müssen, da sie

• stark abführend wirken
• Schwangerschaften beenden können
• als möglicherweise krebserregend eingeschätzt werden

Die Aussage, dass diese Anthranoide krebserregend sind, ist sehr umstritten, auch wenn es von öffentlicher Seite so dargestellt wird. Man findet solche und solche Aussagen und wenn man tiefer in die Untersuchungen reinschaut, weiß man leider gar nicht mehr, was man glauben soll. Wie das immer so ist.

Aber dazu in einem späteren Artikel mehr.

Fazit Unterschied Aloe Vera Saft und Aloe Vera Gel

Wir hoffen, dass wir vor allem für die Laien unter Euch ein wenig Licht ins Dunkle bringen konnten für das Verständnis von Aloe Vera Saft und Aloe Vera Gel und wann man welchen Ausdruck verwendet. Wer es aus der rein natürlichen Perspektive betrachtet, sollte eher von schleimig, glibbrigem Blattmark sprechen und von Saft und Gel wie der Volksmund es kennt nur von verarbeiteten Produkten.

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